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Diabetespatienten beim Wandern

Diabetespatienten beim Wandern

Blutzuckerschwankungen ausgleichen

Wandern an der frischen Luft fördert den Stoffwechsel und reduziert spürbar den Blutzuckerspiegel. Davon können vor allem Diabetes-Patienten profitieren. Wie Betroffene ohne Unterzuckerung oder Ketoazidose das Wandern genießen.

„Es ist ratsam, den Blutzucker vor jeder sportlichen Betätigung zu messen“, rät Dr. Stephan Kress, erster Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Sport der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). „Der gemessene Wert sollte zwischen 150 und 180 mg/dl liegen, um eine Art Sicherheitspuffer für die blutzuckersenkende Wirkung von Bewegung zu haben. Generell sollte eher mit einem erhöhten Blutzucker als mit einem zu niedrigen gestartet werden.“ Laufen Wanderer mit Diabetes hingegen mit niedrigen Blutzuckerwerten los, ist es ratsam, nach einer halben Stunde eine Bewegungs-Broteinheit einzunehmen. Alternativ können geschulte Patienten vor der Bewegung die Insulindosis reduzieren.

Bei Unterzuckerung: „Erst essen, dann messen“

Auch während des Wanderns ist es wichtig, den Blutzuckerspiegel alle ein bis zwei Stunden zu überprüfen. „Haben sie eine gemütliche Wanderung gemacht, bedeuten Schwitzen oder Herzjagen meist eine Unterzuckerung. Haben Sie sich ins Zeug gelegt und körperlich stark belastet, können Herzklopfen und Schwitzen auf eine starke Belastung hindeuten“, klärt der Diabetologe auf. Sobald Diabetes-Patienten erste Anzeichen einer Unterzuckerung bemerken, sollten sie schnell Traubenzucker zu sich nehmen. Glukose und langsam ins Blut gehende Kohlenhydrate gehören deshalb zur Wanderausrüstung.

Blutzuckeranstieg deutet auf Überanstrengung hin

Nach einer zu starken körperlichen Anstrengung können die Zellen oft nicht mehr genügend Zucker aufnehmen. Liegt zusätzlich zu erhöhten Blutzuckerwerten ein starker Insulinmangel vor, müssen Diabetes-Patienten schnell eine Ketoazidose abwenden. „Sind die Blutzuckerwerte in einem Bereich über 250 mg/dl, sollten Menschen mit Diabetes sich nicht stark anstrengen“, betont Dr. Kress. Eine Rücksprache mit dem Arzt sowie eine Diabetesschulung beugen Komplikationen vor und bereiten auf eine schnelle Handlungsfähigkeit im Notfall vor.

| Julia Schmidt/deutschDe-Deutsche Diabetes-Hilfe ; Bildrechte: